Zum zehnjährigen Bühnenjubiläum bot die Theatergruppe des SSV Alsmoos-Petersdorf wieder etwas Besonderes für sein Publikum. Diesmal griff man die Geschichten vom königlich bayerischen Amtsgericht von Georg Lohmeier auf.
Am Wochenende des ersten Advent und am Wochenende zuvor wurden drei Fälle verhandelt. Es handelte sich um die Einakter "Das Damenkränzchen", "Der Pfarrgockel" und "Der Rosstäuscher".
Der Herr Rat muss den Gewaltexzess aufklären, den die Damen der örtlichen Antialkoholliga bei ihrer Versammlung im Vollrausch verübt haben.
Amtsrichter: Georg Birkmeir
Justizrat: Christoph Reinthaler
Wachtmeister: Josef Lenz
Präsidentin Derschl: Roswita Lesti
Vizepräsidentin Wimmer: Marille Sturz
Viehhändlersgattin Held: Liane Oswald
Körbelzäunerin Kölbl: Kathrin Bernet
Cafetier Josef Grüner: Peter Forster
Zeitungsschreiber Berlinger: Andreas Weichselbaumer
Veitl: Gerhard Lesti
Ökonomierat Fäustl: Johann Metzger
Bernd Niedermeier, Andreas Raschke
Souffleur: Stefan Seidl
Regie: Franz Plöckl, Stefan Seidl
Warum hat die Pfarrköchin den Hahn der Nachbarin qualvoll zu Tode gebracht?
Amtsrichter: Georg Birkmeir
Staatsanwalt: Christoph Reinthaler
Wachtmeister: Josef Lenz
Pfarrhaushälterin Ursula Attenberger: Marille Sturz
Bürgermeister Kottmayr: Bernd Niedermeier
Stadtbäurin Maria Asenbeck : Liane Oswald, Beate Braunmüller
Souffleur: Stefan Seidl
Regie: Franz Plöckl, Johann Metzger
Der ehemalige Nachtwächter Veitl ist des unvorstellbar grausamen Verbrechens der schweren Kuppelei angeklagt.
Amtsrichter: Georg Birkmeir
Staatsanwalt: Christoph Reinthaler
Wachtmeister: Josef Lenz
Vizehausl Veitl: Gerhard Lesti
Freimelhuber nebst Eheherrin: Andreas Raschke und Liane Oswald
Nialinger nebst Gattin: Seidl Stefan und Roswita Lesti
Ökonomierat: Johann Metzger
Souffleur: Marille Sturz, Peter Forster
Regie: Franz Plöckl, Stefan Seidl
Ein richtiges Schmankerl war unsere Musikkapelle. Zu den Pausen gabs zünftige Blasmusik und zum Auftakt natürlich die Amtsgerichtspolka.
Unserer besonderer Dank gilt Andreas Hitzler und seinen Mitmusikern. Seinem Aufruf folgten viele seiner Musikerfreunde aus verschiedensten Vereinen. Sogar jenseits des Lechs hat sie der Ruf ereilt.
Seit zehn Jahren zwingt nun die Theatergruppe des SSV Alsmoos-Petersdorf einmal im Jahr das Zwerchfell eines jeden seiner Zuschauer knapp an den Muskelfaserriss. "Das Ensemble des SSV ist eine über 30 Bühnen im Landkreis Aichach-Friedberg und genießt dort allgemeine Wertschätzung", formulierte der Laienschauspielberater und Kreisheimatpfleger des Wittelsbacher Landes die Lobhudelei am Beginn des Artikels gewohnt sachlich. Zur Jubiläums Aufführung der drei Episoden aus dem königlich bayerischen Amtsgericht überraschte Schmidberger die Vorsitzende der Theaterabteilung des SSV, Marille Sturz, mit dem Landkreisteller.
Zugegeben: Die Fußstapfen waren groß, die Ludwig Schmidt-Wildy, Beppo Brem, Maxl Graf, Ernie Singerl und auch Max Grieser und Gustl Bayrhammer mit dem königlich bayerischen Amtsgericht gelegt hatten. Nicht zum ersten Mal hatte sich die Theatergruppe des SSV Alsmoos-Petersdorf die Messlatte selbst derart hoch gelegt. Es zeugt von schwer erarbeitetem Selbst-vertrauen, denn Jahr für Jahr hatten sich die Theaterverrückten unter der Vorsitzenden Marille Sturz Erfolg um Erfolg erspielt.
Und nun: drei Episoden aus der Kultserie, die das ZDF zu Anfang der siebziger Jahre auflegte. Um es vorwegzunehmen: Es war grandios, wie Georg Birkmeir dem Herrn Rat sitzend mehr als nur Stimme und Gesicht verlieh, ihn als Persönlichkeit neu erschuf, oder wie Gerhard Lesti aus dem ehemaligen Nachwächter und Vizehausl Veitl einen humorvoll- durchtriebenen, schlitzohrig-liebevollen und sonder-lichen Kauz machte, der selbst mit dem Publikum noch seine Scherze trieb. Freilich, nur bis der Herr Rat, zwar vor Wut rot angelaufen, aber immer in der Würde seines Amtes sich leicht erhebend brüllte: "Ruhe oder ich lasse den Saal räumen." Schön, wie Josef Lenz - wohlgemerkt als Neuling auf der Bühne - den völlig hilflos Ruhe fordernden Wachtmeister mimt. Überhaupt scheinen die Theaterfreunde aus Petersorf über einen unerschöpflichen Fundus an Bühnentalenten zu verfügen. Sicher aber verfügen sie über ein gutes Auge, wer zu welcher Rolle passt. Egal, ob Andreas Weichselbaumer den überdrehten Skandaljournalisten spielt, oder Andreas Raschke den versoffenen Großbauern, den beiden Neulingen verleiht jeder im Saal das Prädikat "authentisch".
Nicht zuletzt sind es die Damen im Ensemble, die die Szenen würzen. Marille Sturz als Pfarrhaushälterin, die nicht hinnehmen wollte, dass sich der Gockel der Nachbarin nicht an den im Pfarrhof geltenden Zölibat halten wollte. Nach dessen Ermordung mit der Sense sinnt der Herr Rat auf ein originelles Urteil - und findet es. Herrlich, wie den Damen vom Verein zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs (Liane Oswald, Roswitha Lesti, Kathrin Bernet und Marille Sturz) ihr Auftritt im Café vom "Metschenk und Lebzelter" (Peter Forster) berichtet wird. Dem Quartett hatte der Veit Schnaps in den Kaffee gekippt, bis die honorigen Damen sich nicht mehr an ihre Gewaltexzesse erinnern konnten.
Für die Petersdorfer Theaterfreunde war es ein Jubiläumsauftritt, denn seit zehn Jahren sind die Bühnen aus Alsmoos und Willprechtszell-Axtbrunn unter dem SSV vereint. Die historische Landkarte hinter dem Richterstuhl, auf der die Pfalz noch zu Bayern gehört, das selbst erstellte Bildnis vom Prinzregenten Luitpold, gehört auf der Bühne im SSV-Heim unter dem Schlagwort "Liebe zum Detail" zur Selbstverständlichkeit. Nicht jedoch die passende Musik. Andreas Hitzler hatte eine Kapelle zusammengestellt, die den Jubiläumsabend perfekt mit der standesgemäßen Musik eröffnete: Mit dem Tuba-Solo als Einleitung zur Amtsgerichtspolka.
Die Bilder der Seite wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Martin Golling, Wolfgang Braunmüller und Peter Forster.
Am 20. und 21. und am 26., 27. und 28. November gab es im Sportheim mit Graf Schorschi ein Münchner Stück in drei Akten zu sehen. Die Theatergruppe erweiterte wieder sein Repertoire und bereitete den Besuchern einen unterhaltsamen Abend.
Mit Graf Schorschi von Carl Borro Schwerla wagte man sich an die Grenzen der Möglichkeiten. Prachtvolle Kleider wurden angeschafft, manche Darstellerin hatte bis zu zwei Kostümwechsel zu bewältigen. Die Frisuren waren aufwändig, beide Maskenbildnerinnen hatten alle Hände voll zu tun. Auch beim Bühnenbild wurde aus dem Vollen geschöpft. Für jeden Durchgang gab es eigene Kulissen. Die Bühnenbilder beeindruckten und bekamen sogar eigenen Applaus. In den Pausen arbeitete die Mannschaft um die Bühnenbauer auf Hochtouren, alle halfen mit, ein neues Bühnenbild zu zaubern.
Die Bilder der Seite wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Martin Golling, Wolfgang Braunmüller und Peter Forster:
2010 gab es beim SSV wieder was neues zu sehen. Mit Ulla Kling wechselte die Theatertruppe nach langer Zeit den Autor. Auch bei den Darstellern gab es einige neue Gesichter zu sehen
Am 20. und 21. und am 26., 27. und 28. November wurde der Schwank "D' Moral is beim Deifi" aufgeführt. Das Publikum kam zahlreich und verbrachte einen unterhaltsamen Theaterabend.
Nicht auf dem Bild ist mit Thomas Steiner der Mann für Ton und Licht. Peter Rebatz und Franz Riedlberger zauberten wieder wunderschöne Kulissen, Jürgen Hackl und Thomas Schaffelhofer setzten die Bühne in die richtige Farbe. Maria Kopp schneiderte Kleidungsstücke und Utensilien. Dankeschön an alle im Umfeld, die für ein erfolgreiches Gelingen sorgten!
Zur Weihnachtsfeier unterhielten Sonja Andruschek, Jürgen Brennig und Andreas Weichselbaumer mit dem Sketch Weihnachtsflucht. Natürlich wurden wieder SSV-VIPs derbleckt.
Die Hütte ist voll, es gibt nichts Schöneres." Diesen Spruch sagte Spielleiter Johann Metzger den Besuchern des Theaters im Saal des SSV-Sportheims. Nach fünf Jahren mit Landstorfer-Stücken sei nun Ulla Kling am Zug, so Metzger.
Für die Mimen auf der Bühne im Sportheim an der Straße nach Hohenried ändert dieser Wechsel kaum etwas. Sie sind bekannt dafür, aus den Vorgaben das Beste herauszuholen. Und für die ausladende Geste, für den verblüfften, gekränkten, vergnügten oder schadenfrohen Gesichtsausdruck und für die wirkungsvoll gesetzte Pointe schätzt das Petersdorfer Publikum seine Schauspieler. Liane Oswald und Manni Scheel spielen das Hüttenwirts-Paar, als ob sie ein Leben lang nichts anderes gemacht hätten. Georg Birkmeir gibt den redseligen, plappernden, lauten und vor allem den siebengescheiten Preußen und zwar so überzeugend, dass am Ende sein Applaus das Sportheim erbeben lässt. Derb macht der sonst so korrekte Norddeutsche seine Frau (Roswitha Lesti) vor versammelter Mannschaft nieder. Eine schwierige Szene bravourös gemeistert. Ulla Kling hat sie sicher bewusst so eingeflochten. Viele gute Gags baut das Team mühelos mit ein. So ist beispielsweise der Kaiserschmarrn tatsächlich echt auf der Bühne zubereitet. "Der ist die Krönung der Hüttengastronomie", schwärmt die Wirtin selbstbewusst. Zur Handlung: Eigentlich wollten die drei Bergsteiger-Pärchen nur den Hüttenwirt Veit wegen seiner Moralvorstellungen vorführen. Da taucht die Hollywood-Schauspielerin Leisa Marotti (Beate Braunmüller) auf und verdreht den Herren und dem dazu gestoßenen Norddeutschen ganz gewaltig die Köpfe. Wie einfach, wie schnell so was geht, hat Ulla Kling genau beobachtet und aufgeschrieben - und die Petersdorfer setzen alles glaubhaft um. Am Ende, so der Veit, "ist der Saustall perfekt, der moralische Sumpf" sauber gewässert. Veits Verzweiflung über die "leibhaftige Sündigkeit" wirkt echt: "De is sowos vo aufreizend. Schlecht kunntst da wer'n", wettert Manni Scheel - und das Publikum kugelt sich. Die neuen im Petersdorfer Theaterteam, Beate Braunmüller, Kathrin Bernet und Peter Forster als Holzhacker-Casanova, fügen sich nahtlos in die Riege ein und gestalten zwei Stunden Gaudi mit. Da ist es beileibe kein Zufall, dass die Hütte in Petersdorf voll ist.
Bilder von Premiere und Proben, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Martin Golling:
Nachdem die letzten Jahre immer zur Weihnachtsfeier mit großem Erfolg ein Einakter zur Aufführung kam, wagte man sich nun an ein abendfüllendes Stück heran. In 4 Vorstellungen am 29. und 30. November und am 6. und 7. Dezember 2003 zeigte unsere Schauspieltruppe unter Leitung von Theaterguru Johann Metzger den bekannten Dreiakter von Maximilian Vitus. Damit schloss man an eine langjährige Theatertradition an. Schon 1982 brachte die Theatergruppe des TSV Alsmoos den Schwank auf die Bühne.
Die Aufführungen waren ein großer Publikumserfolg. Um die Erinnerung an gelungene Theaterabende wach zu halten, hier einige Impressionen von den Proben: